Pressemitteilung zur Räumung der Kundgebung und Tatsachenverdrehung der Polizei

Zur Räumung und Verlegung der Kundgebung des Protestes in der Gürtelstraße erklären bei dem Protest in der Gürtelstraße anwesende Refugees und Unterstützende:

“Wir als Geflüchtete beim Protest in der Gürtelstraße erklären unsere Solidarität mit den Protestierenden auf dem Dach.Im Gegensatz zu dem, was die Polizei sagt, üben wir keinen Druck auf unsere Freunde auf dem Dach aus. Wir kämpfen gemeinsam mit unseren Freunden für das Ziel der allgemeinen Freizügigkeit und einer erneuten und fairen Einzelfallprüfung unserer Anträge. Mit Rufen und Zeichen konnten wir zum Dach Kontakt halten. Der Protest in Sicht- und Hörweite war wichtig für unsere Freunde. Der Protest an der Gürtelstraße soll nicht gespalten werden, wie es die Polizei und die Berliner Politik versuchen.”

“Die Gruppe der Unterstützenden zeigt sich betroffen darüber, dass einzelne Medien die Darstellung der Polizei übernehmen. Nicht die Menschen, die die Refugees auf dem Dach in ihrem Protest unterstützen, bauen Druck auf sie aus, sondern die bundesdeutsche und Berliner Politik, sowie die Berliner Polizei. Nicht wir schreiben ihnen vor, was sie zu tun haben und was nicht, sondern diese beiden Institutionen. Wir werden nicht zulassen, dass die Berliner Polizei die Verantwortlichkeiten verdreht.

Während des Protestes sind einzelne Refugees aus gesundheitlichen Gründen vom Dach heruntergekommen und viele aus dem Hostel haben sich gar nicht erst an dem Protest beteiligt. Kein einziger von ihnen wurde unter Druck gesetzt etwas zu tun oder zu lassen, niemand wurde behelligt. Die Refugees auf dem Dach entscheiden selbst, wie weit sie gehen, was sie machen und was nicht.Wir zeigen uns mit ihren Entscheidungen solidarisch und unterstützen sie darin, unabhängig davon, ob eine Aufrechterhaltung des Protestes, dessen Beendigung oder dessen Veränderung entschieden wird.”

7 thoughts on “Pressemitteilung zur Räumung der Kundgebung und Tatsachenverdrehung der Polizei

  1. Ich bin Anwohnerin und ich habe viele Fragen. Seit mehr als einer Woche beschäftige ich mich mit diesem Problem. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit solcher Problematik unmittelbar konfrontiert bin.

    Zu den Anwohnendentreffen möchte ich im Moment noch nicht gehen. Das ist mir alles zu laut.

    Deshalb unter diesen Post meine ersten Fragen:
    1. Was versteht ihr konkret unter “allgemeiner Freizügigkeit”?
    2. Ihr schreibt: “Kein einziger von ihnen wurde unter Druck gesetzt etwas zu tun oder zu lassen, niemand wurde behelligt.” Worin genau liegt eurer Meinung nach der Druck für die Männer auf dem Dach?

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  2. Ich bin kein Admin, aber
    1. http://de.wikipedia.org/wiki/Freiz%C3%BCgigkeitsgesetz/EU
    Allgemeine Freizügigkeit ist simpel gesagt das Recht, sich unbehelligt aufhalten zu dürfen wo immer man möchte.
    2. Ich verstehe die Frage nicht ganz. Meinst du abgesehen von der Obdachlosigkeit, der vollkommen unzureichenden Lebensmittelversorgung, der ständigen Räumungsdrohung seitens der Polizei, der menschenverachtenden Haltung der Politik – wo abgesehen davon der Druck für die Männer auf dem Dach liegt?

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    • Zu 1) Hm, was die “allgemeine Freizügigkeit” angeht, wie sie in dem link beschrieben ist, so handelt es sich dabei um Zuwanderung innerhalb der europäischen Mitgliedstaaten. Ist das nun so zu verstehen, dass das als Vorbild gelten soll? Ohne jegliche regeln?

      Zu 2) Obdachlosigkeit und Lebensmittelversorgung, hm, da bin ich anderer Meinung.

      Ständige Räumungsdrohung: was meinst du mit “ständig”? Es gibt in der Gürtelstraße eine Aufforderung, das hostel zu verlassen. Die Männer weigern sich. So bleibt die Aufforderung erhalten, oder nicht? Das ist eine Konsequenz, die sich aus dem eigenen verhalten ergibt.

      Das Wort “menschenverachtend” finde ich ein sehr starkes Wort. Ich kann das nicht erkennen, dafür habe ich andere Maßstäbe.

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  3. 1. Das alle Menschen auf der erde das gleiche recht haben zu reisen wohin sie wollen und sich dort im Zweifel auf nieder zu lassen (eventuell erinnern sie sich noch an 1989 und die Demonstrationen für Reisefreiheit, oder ist das nur ein deutsches Privileg?)
    2. Der Druck für die Männer kommt daher, dass sie unter keinen Umständen Berlin verlassen wollen, um nicht nach Italien abgeschoben zu werden. Dann durch die Polizei, die sie 24h beobachtet und ihnen Nahrung verweigert. Unser reiches Land mit schrumpfender, alternder Bevölkerung kann diese 8 Leute nicht verkraften? Lächerlich! Wir brauchen diese jungen, mehrsprachigen und kreativen Menschen geradezu!!

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    • “Das alle Menschen auf der Erde das gleiche recht haben zu reisen wohin sie wollen …” kann man reisen und flüchten miteinander vergleichen? Ich finde nicht.

      Was ist mit Italien? Das ist auch Europa.

      Nahrung wird inzwischen gegeben so viel ich weiß.

      Bevölkerungspolitik und Flüchtlingspolitik sind auch zwei verschiedene paar Schuhe. Kann man nicht vergleichen.

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  4. Flüchtlinge gehören also nicht zur Bewvölkerung??? Na klar, sie sind ja auch anders. Nach ihrer lOgik gehören Menschen also aussortiert, hatten wir das nicht schon mal????

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    • Ich schrieb von Bevölkerungspolitik. Dabei geht es um Zuwanderung, um der -angeblichen – Überalterung der Bevölkerung und dem so genannten Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

      Bei Flüchtlingspolitik geht es um Regelungen für legale und nicht legale Zuwanderung.

      PS: die parole “kein Mensch ist illegal” ist mir bekannt.

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